Die Keramik-Ausstellung "Feuer und Flamme" fand vom 29.9. - 4.10.96 in der Freizeitschule in Mannheim-Neckarau statt. Für alle, die nicht zur Ausstellung nach Mannheim kommen konnten, gibt's ja hier in der Virtuellen Keramikaustellung eine Auswahl daraus zu sehen.

Abschließend noch ein Presseecho:

"Feuer und Flamme"

Eine mehr als außergewöhnliche Keramik-Ausstellung

Am Sonntag, den 29. September, fand in der Freizeitschule Neckarau die Eröffnung der Ausstellung "Feuer und Flamme" statt. Ulla Braunweiler und Nannette Claus, beide Mitarbeiterinnen an der Freizeitschule, zeigen zum ersten Mal in der Öffentlichkeit ihre Erlebnisbrände. So ist es nicht nur für den Besucher der Ausstellung ein nachhaltiges Erlebnis, diese an Formenreichtum und Farbgebung bestechenden Keramiken bewundem zu können, sondern auch für den Künstler ist jeder Brand ein neues Erlebnis - trotz jahrelanger Erfahrung mit dieser Brenntechnik, immer wieder auch ein Spiel mit dem Zufall. Nach Mozarts Divertimento Nr. 2, gespielt vom Klarinettentrio: Anna Frieder-Pennino, Julia Richter und Nicole Schneider, erläuterte Herr Weis, Kunstkeramiker und Kollege der beiden Künstlerinnen, in seiner Ansprache dem zahlreich erschienenen Publikum auf weilche Weise diese, ansonsten nicht zu erzielende Färbung von Ton und Glasur zu erreichen ist. In Brenntechniken wie Raku, Feldbrand, Schmauchbrand oder im Papierofen wird "richtiges" Holzfeuer zum Aufheizen eingesetzt, wobei der Abkühlungsphase eine besondere Bedeutung zukommt. Eine weitere reizvolle Möglichkeit, die Oberfläche zu gestalten, ist das sogenannte Craquelée, das durch Schockabkühlung und anschließendes Schmauchen erzielt werden kann.
Dabei werden die Risse in der Glasur, die sich wie ein Netz über die Fläche ziehen, schwarz und zeichnen sich somit kräftig ab. In jahrelanger Beschäftigung mit archaischen, traditionellen und experimentellen Brennverfahren erarbeiteten Braunweiler und Claus sich beachtliche Ausdrucksmöglichkeiten in einem Bereich, der ansonsten, von Plastikern, aber auch von Keramikem, leider nur allzuoft als notwendiges Übel betrachtet wird.

 

29.3.2008