Raku

RakuofenRaku ist eine alte japanische Brenntechnik.
Die Objekte werden bei 900 Grad im Elektroofen geschrüht. Nach dem Glasieren mit einer besonders niedrig schmelzenden Glasur werden die Gefäße in den holz- oder gasbefeuerten Rakuofen (Bild links) gestellt und auf Sicht gebrannt, d.h. durch das Schauloch im Ofen wird kontrolliert, ob die Glasur ausgeschmolzen ist. Das geschieht bei meiner Glasur bei etwa 900 Grad. Dann wird der Ofen geöffnet und das glühende Gefäß mit langen Zangen herausgenommen, kurz an der Luft abgekühlt und zum Abräuchern in eine Metalltonne mit Sägemehl gestellt.
Durch das plötzliche Abkühlen reißt die Glasur, es entsteht ein Krakelee. In der Räuchertonne entzündet sich am glühenden Objekt das Sägemehl und qualmt stark. Der dabei entstehende Kohlenstoff dringt in die Glasurrisse sowie in die nicht glasierten Flächen ein und färbt diese tief schwarz. Diese Kohlenstoffschwärze wird fixiert durch eine schnelle Abkühlung in kaltem Wasser. Dieser Kälteschock ist für das Gefäß manchmal tödlich: es kann Sprünge bekommen oder zerbricht.
Wenn das abgekühlte Gefäß aus dem Wasser kommt, ist es völlig schwarz und verkohlt. Erst mit dem Putzen kommt die Schönheit der Glasur und des Krakelees zu Tage.
Ist die Glasur kupferoxidhaltig, kann durch das Räuchern in der Sägemehltonne die blaue Glasur über rot zu metallischem Kupfer reduziert werden.

Beispiele aus der virtuellen Ausstellung:

Dreiecksvase Phönix 1 Kleine gedrehte Schale Teeservice Kleine Kugelvase Becher

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16.6.04